Gedanken zur Handaufzucht von Papageien - Vögeln Seite 6
Wenn solche handaufgezogenen menschengeprägte Vögel nach einigen
Jahren geschlechtsreif werden, oder der Besitzer wechselt, (durch
welche Gründe auch immer) fangen meistens die Probleme erst richtig an.
Da der Zwangspartner Mensch nicht so reagiert, wie es dem Vogel
genetisch bedingt angeboren ist, wird es zwangsläufig zu Störungen in
der Psyche des Vogels kommen. Sie können plötzlich und völlig
unerwartet aggressiv gegenüber dem Menschen werden (Beißattacken,
Drohgebärden, lang anhaltendes Schreien und Kopulationsversuche, um
einige zu nennen) da er nicht die nötige Zeit für den Vogel aufbringen
kann, um dessen Bedürfnisse zu befriedigen. Oft kommt es auch zu
Federbeißen, Federrupfen, Federfressen, Bewegungsstereotypien oder gar
zu Selbstverstümmelungen.

Ich bin eine zahme Naturbrut!
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Solche Vögel können aufgrund ihrer Fehlprägung nur in ganz seltenen
Fällen mit anderen Artgenossen vergesellschaftet werden, da sie nie
ein Sozialverhalten zu anderen Vögeln gelernt haben. Falls doch
einmal eine Verpaarung mit einem anderen Vogel glücken sollte, ist er in den aller seltensten
Fällen in der Lage, seine Nachzucht groß zu ziehen. Eine artgerechte
Fortpflanzung solcher Tiere ist fast nie möglich. Die gleichen
Probleme bekommt man mit Tieren, die von artfremden Vögeln aufgezogen
worden sind (sogenannte Ammenbruten).
Von daher sollte der Naturbrut grundsätzlich den Vorzug gegeben
werden. Sie ist die einzige Methode, mit der sichergestellt wird,
dass die
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Jungvögel alle
arttypischen Verhaltensweisen von den Eltern und Geschwistern
erlernen können. Eine Menschengewöhnung der Jungvögel kann in
diesem Fall durch häufigen sachkundigen Umgang mit den
Elterntieren und den Jungvögeln erreicht werden |
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